Aller Anfang ist schwer heißt es immer. Das gilt auch für chronische Krankheiten wie Diabetes, die das Leben nachhaltig verändern. Tja, doch was tun wenn man die neue Situation nicht akzeptieren kann?
Mir hilft ACT (Akzeptanz- und Commitment Therapie). Ein paar Wochen nachdem ich meine Diagnose bekam, spürte ich wie sich zunehmend Wut, Frustration und Verzweiflung in mir anstauten. Wieso sollte mir zukünftig alles verboten sein was „Spaß“ macht? Die intensiven Kochevents, die ausschweifenden Feiern, einfach ins Restaurant essen gehen und das Popcorn im Kino, sollte das alles auf einmal nicht mehr möglich sein? Es nagte an mir und machte mich von Tag zu Tag unzufriedener.
Ich brauchte Hilfe.
Zuerst wollte ich meinen „Feind“ besser kennenlernen, dazu besorgte ich mir Bücher zum Thema Diabetes, schaute mir auf YouTube Videos an und recherchierte im Internet. Es half nicht. Relativ schnell wurde mir klar, daß Fachwissen allein mir nicht reichte, ich brauchte etwas anderes und dann kam ich zu ACT.
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie wurde vom amerikanischen Psychiater Steven C. Hayes in den 1990er Jahren entwickelt. ACT ist ein verhaltensanalytischer Therapieansatz, der darauf abzielt, Vermeidungsverhalten in Bezug auf unangenehme Erlebnisse abzubauen („Acceptance“) und wertebezogenes, engagiertes Handeln („Commitment“) aufzubauen. (n.d., 2021, Oberberg Kliniken, https://www.oberbergkliniken.de/therapien/act-therapie)
Im Rahmen der ACT Therapie ist es wichtig eine Reihe von Punkten für sich selbst zu klären:
- Was heißt es für mich die eigenen Erkrankung zu akzeptieren?
- Was motiviert mich meine Diagnose zu akzeptieren und die notwendigen Veränderungen im Leben vorzunehmen?
- Anhand welcher Ziele richte ich mich zukünfig aus?
- Welche Gedankenschleifen gilt es für mich zu durchbrechen / zu lösen?
- Welchen Stellenwert räume ich mir selbst gegenüber anderen ein?
- …
ACT Therapie ist ein Prozess, keine einmalige Angelegenheit. Es ist weiterhin nicht immer leicht, dem Diabetes die notwendige Priorität zuzugestehen, doch es wird leichter. Je klarer meine Ziele werden, desto mehr motiviert mich das die Einschränkungen meiner Gesundheit zu Liebe anzunehmen und aktiv daran zu arbeiten.
Mein Buchtipp:
https://www.diabetiker.info/diabetes-akzeptieren-und-motivation-gewinnen/