Mein schicksalhafter Tag war der 15. April 2021, da erhielt ich die Diagnose Typ 1 (LADA) Diabetes. Im Zuge der Corona-Impfung erlitt ich einen Kreislaufkollaps, da mein Blutzucker bei 465 lag und der Hba1c bei 11,6.
Klar hatte ich Symptome, doch hatte ich für jedes Einzelne eine für mich einleuchtende Erklärung. Ich war ständig müde und erschöpft, aber da ich schlecht schlief musste natürlich das die Ursache sein. Mein Hunger auf Süsskram war immens, doch wer gestresst ist nascht natürlich auch gerne und so redete ich mir jedes Symptom schön.
Dazu bin ich übergewichtig d.h. ich bringe aktuelle fast 90 kg auf die Waage bei einer Größe von knapp 1,70 m. Ich hätte daher, wenn überhaupt, mit einem Typ 2 Diabetes gerechnet und nicht mit Typ 1. Im Krankenhaus wurde entsprechend auch zuerst von einem klassischen Typ 2 Diabetes ausgegangen ehe per Antikörpersuchtest die Diagnose auf Typ 1 (LADA) bestätigt wurde.
Die ersten Tage erschien mir die Diagnose wie eine Erlösung. Ich war plötzlich wach. Morgens stand ich auf und die bleierne Müdigkeit und der ständige Heißhunger waren wie weggeblasen. Nachdem ich gelernt hatte, daß das Spritzen des Insulins bei weitem nicht so schmerzhaft war wie befürchtet, dachte ich sonnig in die Zukunft, doch das hielt nicht lange an.
Nach und nach wurde mir bewusst, wie sehr sich mein Leben mit der Krankheit änderte. Alles was mit Essen zu tun hatte war auf einmal völliger Kontrolle unterworfen, die übliche Spontanität vorbei. Kurz nachdem ich aus der Klinik entlassen wurde, kamen dann die Neuropathien in den Beinen und Fingerkuppen dazu. Nachdem meine Erkrankung wohl sehr lange unerkannt geblieben war und mein Hba1c sehr schnell gesenkt wurde, zeigten mir meine Nerven die Quittung.
Psychisch wie physisch setzte mir der Diabetes zu und ich hatte Angst. Deshalb habe ich diesen Blog aufgesetzt um mir meine Gedanken von der Seele zu schreiben und vielleicht dem ein oder anderen dem es ähnlich geht zu helfen.